Bildungsreise in die Stubaier Alpen
Home
 

IMG_4315.JPG
IMG_4315.JPG

Franz-Senn-Hütte, mehr Hotel als Hütte, und nun unser Domizil für eine Woche lehren lernen. Wobei der erste Abend erstmal ein bisschen Kennenlernen bringt für unseren zusammengewürfelten Haufen von elf "Berg-Leuten", neun Fachübungsleiter-Aspiranten und zwei Bergführer dazu.

 

IMG_4371.JPG
IMG_4371.JPG

Tag eins findet uns im hüttennahen Klettergarten wieder, wo es schöne Routen in schönem Fels zu klettern gibt, meist ein bis zwei Seillängen lang.

 

IMG_4391.JPG
IMG_4391.JPG

Markus und ich können vom Klettern nicht genug bekommen, so dass wir beide statt Dusche vor dem Abendessen hier noch schnell eine Route etwas abseits des sanierten Bereichs begehen - auch schön.

 

IMG_4406.JPG
IMG_4406.JPG

Beim Abendessen wird - wie sich das gehört - die Kletterroute für den nächsten Tag geplant.

 

IMG_4413.JPG
IMG_4413.JPG

Während eine Fünfergruppe sich zum Hüttengrat aufmacht, gehen wir restlichen Sechs schnellen Schritts auf der anderen Talseite in Richtung nach oben.

 

IMG_4414.JPG
IMG_4414.JPG

Was wir suchen ist das Blechnergrübl, von dem aus eine neue Kletterroute in neun Seillängen (V) über den Südwestpfeiler auf P2810 am Blechner (Blärchner) führen soll.

 

IMG_4442.JPG
IMG_4442.JPG

Nach längerer Suche finden wir auch tatsächlich unsere Route (die den schönen Namen "Gschnupfter Ferdl" trägt, was immer das interessantes bedeuten mag..Experten an die Front!).

 

IMG_4456.JPG
IMG_4456.JPG

Die plaisier-gesicherte Route erschliesst erstaunlich schöne Kletterei, immer fest und nur ganz selten grasig. Dazu die Schlüsselseillänge hier im Bild, die uns tatsächlich ein Stück fein-steile Belohnungs-Kletterei im V. Grad bietet.

 

IMG_4478.JPG
IMG_4478.JPG

Nach nur zwei Stunden klettern sind wir alle sechs erfolgreich am Ausstieg, und bis auf kleinere Blessuren (->linker Ellbogen, und eine gewisse andere Stelle..;) auch heil und guter Dinge.

 

IMG_4497.JPG
IMG_4497.JPG

Der Abstieg gestaltet sich schon deutlich alpiner, inklusive zweier eingerichteter Abseilstellen, die zwar dort nicht wirklich nötig sind, aber immerhin noch ein bisschen erweiterte Abwechslung bieten, für den der's mag.

 

IMG_4535.JPG
IMG_4535.JPG

Wer den Einstieg sucht, startet am besten von diesem Steinhaufen hier mitten im Geröllfeld - da ist man schon recht nahe dran und muss nicht erst den halben Berg (der hier auf dem Foto zugegeben aussieht wie ein einziger großer Haufen Schutt) nach dem ersten Bohrhaken absuchen.

 

IMG_4551.JPG
IMG_4551.JPG

Rückweg zur Hütte entlang einer alten Wasserleitung - nicht Standard aber auch schön.

 

IMG_4581.JPG
IMG_4581.JPG

Der dritte Tag ist ein wenig ernsthafterer Natur für uns: Lehrübungen so weit das Auge reicht. Hier gehts gerade um Prusiken und Selbstflaschenzug.

 

IMG_4594.JPG
IMG_4594.JPG

Andere Station, Expressflaschenzug - lustig, wenn eine ganze Gruppe Leute möglichst überzeugend so tun muss als hätte sie das Wort noch nie gehört:). Hier jedenfalls ist Flo gerade an der Arbeit, mich zu 'retten'.

 

IMG_4639.JPG
IMG_4639.JPG

Zur Belohnung (..aehm, Uebung, natürlich!) folgt mit dem nächsten Tag wieder eine Bergtour. Ziel: Aperer Turm, Wilder Turm, und Wildes Hinterbergl. Und dieser formschöne Sprungturm hier im Bilde.

 

IMG_4658.JPG
IMG_4658.JPG

In leichter Abwandlung der markierten und beschilderten Runde haben wir hier gerade Spass in einem wunderbar netten Stück Kraxelei auf einem Stück IIer-Grat.

 

IMG_4673.JPG
IMG_4673.JPG

Drahtbügelgesicherte Besteigung eines gar wilden Turms.

 

IMG_4678.JPG
IMG_4678.JPG

Auch heute haben wir uns wieder in zwei Gruppen aufgeteilt, da unter uns das ist die Konkurrenz, in umgekehrter Richtung auf etwa dem selben Weg unterwegs.

 

IMG_4690.JPG
IMG_4690.JPG

Zurück auf dem Gletscher, bahnt sich ein Ereignis etwas unguter Natur an. Man beachte hierzu die Punkte links oben im Bild auf dem Schneefeld (unsere zweite Gruppe, die sich gerade aufmacht, das Stück Eis über ihnen zu ersteigen) sowie die beiden Punkte auf der rechten Seite oben, die sich gerade zielstrebig in Richtung auf den aperen Bereich im Gletscher zubewegen.

 

IMG_4696.JPG
IMG_4696.JPG

Einige Minuten später - etwas ist anders. Richtig, die beiden Figuren bei dem aperen Fleck im Gletscher sind jetzt nur noch eine. Die zudem auch noch erst ein Stück nach unten rutscht und sodann anfängt, wild mit den Armen zu wedeln. Nicht gut..

 

IMG_4701.JPG
IMG_4701.JPG

Schnell gehn wir nachsehen, was genau da passiert ist, wobei die andere Hälfte von unseren Leuten zuerst vor Ort ist und hier schon versucht (Bergführer voraus, selbstredend), Kontakt nach unten aufzunehmen. Dort befindet sich eine der beiden Frauen (Schwestern, haben wir später erfahren) etwa 15 Meter tief auf einer Schneebrücke in einer Gletscherspalte. Zu sehen ist sie nicht, aber immerhin gibts eine Antwort aus der Tiefe.

 

IMG_4704.JPG
IMG_4704.JPG

Eine improvisierte Lose Rolle und mehr als ausreichend Manpower (wer wird schon direkt und ohne Alarmierung von gleich elf Leuten inklusive zweier Bergführer gerettet) später ist die gefallene Dame wieder zurück an der Oberfläche, und das weitgehend unverletzt und eigentlich nur ein bisschen nass.

 

IMG_4734.JPG
IMG_4734.JPG

War schon aufregend. So nutzen wir das "Wilde Hinterbergl" samt der soeben Geretteten (kurzerhand in unsere Seilschaften integriert) als Insel im Gletscher zu einer ausgiebigen Ruhepause.

 

IMG_4740.JPG
IMG_4740.JPG

Runter gehts, zurück über den Gletscher.

 

IMG_4754.JPG
IMG_4754.JPG

Nachdem die beiden Hauptpersonen des Tages erfolgreich "vom Eis" (will meinen, über die letzte Schwierigkeit abgeseilt) sind, üben wir noch ein bisschen Fixpunkt-Bau am T-Anker. Motiviert sollten ja jetzt eigentlich alle sein, nach dem praktischen Beispiel gerade eben.

 

IMG_4768.JPG
IMG_4768.JPG

Abstieg der Meute über ein letztes aperes Gletscherstück (war wohl früher mal spannender, als noch mehr davon übrig war), zurück zum Wanderweg.

 

IMG_4796.JPG
IMG_4796.JPG

Pünktlich zum Abendessen sind wir nach bestandenem Abenteuer zurück an der Hütte, eine Erfahrung reicher und zum Glück alles gutgegangen.. Zur Belohnung spendieren die beiden Damen am Abend ein paar Flaschen Wein, so dass sich das soeben erlebte in angemessener Form (;-) verarbeiten lässt.

 

IMG_4802.JPG
IMG_4802.JPG

Am Tag nach der Spaltenbergung üben wir dann auch mal formal die Lose Rolle *smile*.

 

IMG_4808.JPG
IMG_4808.JPG

Das Hotel-Feeling auf der Hütte kommt nicht ganz von ungefähr..

 

IMG_4811.JPG
IMG_4811.JPG

Dafür gibts täglich lecker essen, hier das Frühstück am letzten Morgen, heute gemütlich, da wir zum ersten Mal gerade richtig Regen haben.

 

IMG_4820.JPG
IMG_4820.JPG

Letzter Blick zurück, dann gehts bei passendem Abschieds-Wetter den kurzen Weg zurück zum Parkplatz.

 

IMG_4832.JPG
IMG_4832.JPG

Überraschenderweise warten kurz vor dem Parkplatz unsere schon früher aufgebrochenen Truppenteile wieder auf uns, uns die frohe Kunde von einem Murenabgang zwischen Parkplatz und Tal zu unterbreiten. Somit gibts nochmal drei Stunden gemütliches Beisammensein im Regen vor geschlossener Hütte zum Abschluss.

 

IMG_4854.JPG
IMG_4854.JPG

Da netterweise trotz Wochenende irgendwann ein Muren-Räumgerät vor Ort auftaucht, dürfen wir dann doch noch irgendwann nach Hause fahren. Wo noch ein gemütliches Rest-Wochenende wartet, und viele gute (nun, eine war vielleicht mehr spannend als gut) Erinnerungen (hier->8.2009 Markus Fotos, wer noch ein bisschen mehr schaun mag) dazu.

 

Home